Walsleben-Kränzlin

Kirche Walsleben

Der Dorfname Walsleue (1438) war bereits vorher in der Altmark vorhanden. Bereits 1362 gab es einen Johann de Walsleue im Gefolge der Herren von Ruppin.

Die Walslebener Kirche, ursprünglich ein Renaissancebau, wurde von 1590 bis 1592 als Fachwerkbau errichtet. Später wurde sie massiv unterfangen, während der Unterbau des Turmes von Anfang an massiv bestand.

Der Turm war vor der vollständigen Erneuerung der Kirche in den Jahren 1983-1989 an der Westseite bretterverschalt. Er wurde damals abweichend vom Vorgängerbau neu errichtet, lediglich die Ostwand mit Stichbogenblenden blieb erhalten.

An der Nordseite der Kirche befindet sich ein schlichter Gruftanbau, an dessen Nordseite der Grabstein des Andreas von Klitzing (gest. 1586) in Hochreliefdarstellung den Verstorbenen in voller Rüstung zeigt.

Vor der Kirche steht ein Kriegerdenkmal, erschaffen vom Baumeister Max Wiese (u.a. Schinkel-Denkmal und Fontane-Denkmal in Neuruppin). Auf einem massiven Unterbau befindet sich eine sitzende Figur, die einen tödlich verwundeten Soldaten darstellt, der seinen Stahlhelm abgelegt hat und sich mit der linken Hand ans Herz fasst. 

Kircheninneres:

Vom ursprünglichen Renaissancealtar des 16. Jahrhunderts ist nur die Sandsteinpredalla mit einer Abendmahlsdarstellung in der mittleren Füllung erhalten geblieben. Die fünfseitige farbig angelegte Holzkanzel aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts steht gesondert. Aus der Erbauungszeit stammt die Taufe aus Sandstein (1582) in Kelchform und Stifterinschriften. Aus der vorreformistischen Epoche blieb eine spätgotische messingvergoldete Monstranz von 53 cm Höhe erhalten, ebenfalls ein silbervergoldeter Kelch von 1623 mit Darstellungen der 4 Evangelisten sowie Stifterwappen, ferner eine silbervergoldete Patente.

Besonderheit: Es gibt keine feststehenden Bankreihen. Dies bedeutet eine hohe Flexibilität. So können zu Gottesdiensten Stuhlreihen nach Bedarf gestellt werden bzw. Festtafeln oder eine Bühne nach Belieben.

2012 wurde der gesamte Glockenstuhl runderneuert. Die alte Stahlkonstruktion wurde komplett durch eine aus Holz ersetzt.

Q: ''Ruppiner Land'', D. Zühlke, Band 37, Akademie-Verlag-Berlin 1981

Kirche Darritz

Darritz wurde bereits 1358 erwähnt (Dargitze). Der slawische Ortsname bedeutet „Leute des Darg“.

Die Backsteinkirche mit halbkreisförmiger Apsis und schlankem Westturm wurde 1845-1848 im Rundbogenstil der Schinkel-Nachfolge errichtet. Der schlanke Turm endet in einem Zeltdach.

1778 wurde die Glocke in Berlin von J.F. Thiele umgegossen – stammt also wohl noch von einer Vorgängerkirche.

2003 erfolgte die Restaurierung der Hollenbach-Orgel.

Michael Schebesch ist Vorsitzender des 2006 gegründeten Förderverein für die Kirche Darritz-Wahlendorf e.V..

Kirche Kränzlin

Das Dorf wurde 1291 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit schrieb man den Ort "Krencelin". Der Name leitet sich von dem slawischen Personennamen (Dorf des Kracla) ab. Die bekannteste und älteste Familie aus Kränzlin war die von 1327 bis 1701 ansässige Familie  "von Fratz". Weitere bekannte Persönlichkeiten, die mit Kränzlin in Verbindung gebracht werden sind Theodor Fontane und Karl Friedrich Schinkel.

Die Kirche wurde im Mittelalter aus Feldsteinen erbaut. Sie ist einschiffig mit eingezogenem Chor. Sie wurde 1895/96 an Fenstern, Gesimsen, Decken von Chor und Schiff sowie dem Turm mit zunächst quadratischem, dann achteckigem Querschnitt und mit einem steilen Spitzhelm umgebaut. Die Decke war hölzern, ist aufgrund starker Beschädigungen der Kirche zu DDR-Zeiten nicht mehr vorhanden.

Die Kirche wird seit der Deutschen Wiedervereinigung wieder teilweise instandgesetzt. Der „Verein zur Förderung der Erhaltung und Wiederherstellung der Kirche in Kränzlin e. V.“ hat dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. So haben die Vereinsmitglieder die Erhaltung der Kirche seit 1998 unterstützt und tatkräftig mitgeholfen, die mittelalterliche Feldsteinkirche zu erhalten.

Besonderheiten: Die Kirche hat kein Dach. Außerdem steht ein einzelner Torbogen vor der Kirche mit goldener Inschrift „Ein feste Burg ist unser Gott“ sowie „Unseren Helden in Dankbarkeit“.

Neben der Kirche befindet sich das um 1910 errichtete Pfarrhaus, in dessen Vorgängerbau Karl Friedrich Schinkel ein und aus ging, da seine ältere Schwester Sophie Eleonore Elisabeth mit dem hier von 1793 bis 1806 wirkenden Pfarrer Gotthilf Friedrich Tobias Wagner verheiratet war.

Q.: "Ruppiner Land", D. Zühlke, Band 37, Akademie-Verlag-Berlin 1981

Temnitzpark

Kirche Dabergotz

Dabergotz wird erstmals 1463 urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist von einem slawischen Personennamen abgeleitet und bedeutet Ort des Dobrogost.

Die evangelische Kirche ist eine der ältesten im Umkreis von Neuruppin. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert aus Feldstein erbaut.

An das rechteckige Schiff schließt ein im Grundriss quadratischer Chor an. Das rechteckige Unterteil des schieferverkleideten Dachreiters mit achtflächiger hoher Spitze ist vom Schiff durch einen Bogen geschieden. An dem reich gestalteten Westportal, das in diesen Raum führt, bilden sorgfältig behauene Granitsteine einen äußeren Spitzbogen. Gestaffelte Spitzbogenblenden verzieren den Ostgiebel aus Backsteinen.

Eine flache Holztonne überdeckt seit 1712 das Innere, die stichbogigen Fenster bestehen seit 1773. Reizvoll bietet sich an der Südseite ein sogenannter Levitensitz aus Vorreformatorischer Zeit dar, durch Rundsäulen mit 3 Kleeblattbögen unterteilt. Der Kanzelaltar in Barock zeigt reichen Akanthusblattschmuck.

Bei der Renovierung im Jahre 1959 wurde ein hölzerner Taufengel, eine Muschelschale haltend, aufgefunden, welcher aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts stammt. Die letzte Renovierung erfolgte 1996.

Q: ''Ruppiner Land'', D. Zühlke, Band 37, Akademie-Verlag-Berlin 1981

Kirche Werder

Der mutmaßliche Namensgeber des Dorfes ist Arnoldus de Werder, der 1362 urkundliche Erwähnung fand. Die Fachwerkkirche wurde 1726 erbaut. Wegen Schwammbefalls musste das Kirchenschiff 1982 abgerissen werden. Im Jahr 2002 wurde der Kirchturm renoviert. Die Handwerker fanden bei den Arbeiten in der Kugel unterhalb der Turmspitze mit der Jahreszahl 1726 alte Dokumente von 1929. Die Geschichte des Ortes ab dem Zweiten Weltkrieg ist jetzt in der Kupferkugel versteckt. Der Turm ist mit zwei Glocken bestückt: eine große, die 1677 von Martin Heintz aus Berlin gefertigt wurde und eine kleine mit einem Durchmesser von 44 Zentimetern. Gottesdienste finden seit den 1960er-Jahren im Pfarrhaus statt.

In Werder gilt zurzeit ein absolutes Läuteverbot. Die Glockenanlage muss komplett erneuert und das dazugehörige Holzgebälk ausgebessert werden. Um Geld hierfür zu sammeln fand am 18. August 2012 eine erste Benefiz-Andacht statt. Bisher hat die Kirchengemeinde bereits 20.000 € gesammelt, so dass ab Ende September 2013 im und am Turm gearbeitet werden kann.

Zwei gebrauchte bronzene Glocken wurden bereits angeschafft und die Verschalung soll erneuert werden. Vor dem Kirchturm steht ein Mahnmal für Kriegsopfer. Es wurde nach dem Ersten Weltkrieg erbaut.

Kirche Gottberg

Der Name Gottberg (1360 Gotberch, 1478 Gotberge) ist vermutlich übertragen vom gleichnamigen Ort in der Altmark. Die Kirche, ursprünglich ein frühgotischer Feldsteinbau des 13. Jahrhunderts in Saalform mit breitem Turmhaus unter Satteldächern, wurde laut Inschrift an der Orgelempore 1733 restauriert und 1902 ganz aus Feldstein und Backstein umgebaut sowie durch einen Chorteil von quadratischem Grundriss erweitert.

Am Turm stammt der untere Teil noch aus dem 13. Jahrhundert. Damals baute man sehr sorgfältig in Schichten aus regelmäßig bearbeiteten Feldsteinen. In der Spätgotik ließ man diese Sorgfalt vermissen und setzte den oberen Teil aus unregelmäßig großen und schlecht behauenen Findlingen auf. An der Westseite des Turmes befinden sich gekuppelte Schallöffnungen unter Spitzbogen.

Aus den ehemaligen barocken Kanzelaltar, vermutlich von 1733, ist die Kanzel um das Jahr 1900 in das Märkische Museum zu Berlin überführt und durch eine Kopie von Raffaels Himmelfahrt Christi ersetzt worden. Ein farbig angelegter hölzerner Taufengel mit Schale stammt aus dem Jahre 1701, die kleinste der 3 Glocken bereits von 1570.

Temnitzquell

Kirche Katerbow

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1360. Die romanisierende Kirche mit dominantem Westturm wurde 1956 aus Feld- und Backsteinen mit geringen Resten des Vorgängerbaus errichtet.

In der Nähe der Kirche gibt es eine Denkmalsanlage mit zwei Gedenksteinen. Dem kleineren Gedenkstein, vermutlich den Kriegen 1813-1815 oder 1870-1871 gewidmet, fehlt die Gedenktafel. Der große Gedenkstein, eine Findlingsstele auf einem Feldsteinsockel mit bekröntem Adler, erinnert an die Opfer des Ersten Weltkrieges.

Temnitzkirche Netzeband

Die 1. urkundliche Erwähnung des Ortes Netzeband erfolgte 1238. Die in klaren klassizistischen Formen verputzte Kirche mit quadratischem Westturm wurde 1834 errichtet.

Seit der Restaurierung im Jahr 1994 ist sie in privater Hand und wird als „Temnitzkirche“ für Veranstaltungen genutzt.

Verantwortlich ist hierfür der Förderverein Temnitzkirche e.V.

Kirche Rägelin

Der Ortsname „Rägelin“ ist slawischer Herkunft und entwickelte sich über die Jahre  zu dem heutigen Rägelin. Hieß Rägelin in der Gründungsurkunde noch „Rogelin“ wurde es ab 1541 zu „Regelin“ und ab 1558 zu „Raegelin“.

Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1238. Die Kirche ist ein schöner Fachwerkbau, der Turm ist mit Brettern verschalt.

Kirche Pfalzheim

Der Name des Ortes wurde 1747 von der Berliner Zentralbehörde festgelegt, nachdem durch eine Ansiedleraktion 650 Pfälzerfamilien nach Brandenburg kamen.

An der kleinen frisch restaurierten Kirche mit einem schlichten Turm erinnern zwei Gedenktafeln an die Gefallenen der Weltkriege.

Am 1.9.2012 wurde „100 Jahre Kirche Pfalzheim“ mit einem Zentralen Festgottesdienst  gefeiert.

Kirche Frankendorf

Frankendorf wurde im Landregister erstmals 1525 erwähnt. Die einschiffige Backsteinkirche mit Apsis im neogotischen Stil wurde erst 1905 erbaut. Der Westturm trägt einen schlanken Dachreiter.

Die Apsis an der Ostseite bildet 5 Seiten eines Achtflächners. Vor der Kirche findet man das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Eine behauene Findlingsstele steht auf einem zweistufigen gemauerten Feldsteinsockel. Die Stele wird von einem Adler gekrönt, darunter ist ein Eisernes Kreuz mit Inschrifttafel. Am Sockel gibt es ein beschriftetes Medaillonfeld.

Kerzlin-Wildberg

Kirche Kerzlin

Die Backsteinkirche in Kerzlin wurde am 26. November 1913 eingeweiht. Baubeginn war am 08. März. Sie trat  an die Stelle einer vorherigen Fachwerkkirche aus den Jahren 1723 - 1728. Die Orgel und die Glocken wurden aus der alten Kirche übernommen.

Das Kriegerdenkmal neben der Kirche wurde im Jahre 1922 vom Bildhauer Max Wiese erschaffen für die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Im Oktober 1992 erfolgte eine vollständige Restaurierung.

St.-Nikolai-Kirche zu Wildberg

Die Ortschaft, in ihrer Anlage älter als die deutsche Besiedlung des Heveller- und Liutizenlandes östlich der Havel, erhält bereits Mitte des 12. Jahrhundert die Feldsteinkirche St. Nikolai von den im Norden missionierenden Prämonstratensermönchen.

Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erheblich erweitert. Nach einem gelegten Stadtbrand 1638 bleiben nur die Grundmauern der Kirche stehen. Erst 1696 wird nach vielen Mühen die Wiederherstellung des nun niedriger gehaltenen Kirchengebäudes vollendet - im zeitgenössischen Stil, mit flacher Decke. Seither ziert ein weithin sichtbarer, 61 m hoher, spitzer gotischer Helm den Turm. Der Kirchturm ist der höchste Turm in der Gemeinde Temnitztal. In den Jahren 1956/57 wird der Innenraum unter großen Opfern der Gemeinde hergerichtet; über den Gräbern einiger Wildberger Pfarrer wird der Altarraum um drei Stufen erhöht und mit Altar, Kanzel und Taufstein neu ausgestattet.

Der Baukörper wirkt in sich geschlossen, ist aber nicht gegliedert. Hinter dem quadratischen Westturm mit südlicher Eingangspforte und gotisch spitzem Helm über mit gotischen Biforienfenstern versehenen Glockengeschoß springt das Schiff mit den im Süden angelegten Seiteneingängen beiderseits deutlich vor. Alter und neuerer Teil des Schiffs weisen die gleiche Breite auf. Lediglich ein sanfter Knick an der Nahtstelle und die Art der Vermauerung zeigen an, dass das Schiff in zwei Zeitphasen errichtet worden ist. Die Abfolge der Tür- und Fensteröffnungen sind bei der Erweiterung offensichtlich vom Altbau im Prinzip übernommen worden. Beim Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden alle Maueröffnungen verbreitert und ihre Stürze als Segmentbögen ausgeführt. Die Dreier-Fenstergruppe am Ostgiebel mit ihren verschieden hohen, etwas flachen Spitzbogen wurde dabei lediglich im Spitzbogenfeld vermauert und so dem barocken Stil angepasst. Die Höhenlage der Deckenbalken in Bezug auf die Giebelfenstergruppe - die Spitzbogen aller drei Fenster ragen über die Deckenbalken in den Dachraum hinein - zeigt an, dass für Innenraum und Gebäudehöhe das mittelalterliche Maß nicht mehr aufgenommen worden ist. Desgleichen verrät die Neigung des Satteldachs von ca. 45° den Stil der "neuen Zeit". Nur der Turm erhielt beim Wiederaufbau wieder ein gotisches Gepräge. Von der Ausstattung der Dorfkirche ist derzeit nur das Vorhandensein zweier Glocken, eine mit der Jahreszahl 1476, und eines Uhrwerks im Turm und die Emporenkonstruktion mit Orgel, beide in eher klassizistischer Manier gestaltet, sowie einige Bänke im Schiff zu vermerken. Der Altarraum ist bis auf die neuzeitliche Taufe ausgeräumt. Die ortsansässigen Familien von Zieten und Heise haben ihre separat eingefriedeten Begräbnisstätten direkt am Kirchgebäude, südlich und östlich des Altarraums. 

Ende der achtziger Jahre wurde durch die Kreisbaubrigade des Kirchenkreises Ruppin das Dach des Kirchenschiffes der Wildberger St. Nikolaikirche neu eingedeckt und eine Holzpanelzwischendecke eingezogen. Dabei wurde der Innenraum der Kirchen stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Kirche blieb weiterhin nicht nutzbar. Erst durch zeitaufwendige und engagierte Arbeitseinsätze von Gemeindegliedern, konnte der Kircheninnenraum provisorisch wieder hergerichtet werden und ab Dezember 1993 zu größeren Veranstaltungen der Kirchengemeinde (Konzerte und Festgottesdienste) genutzt werden. Auf der Grundlage eines Beschlusses des GKR Wildberg vom 30.03.93, wurde mit der Planung und Vorbereitung der Kirchensanierung und des Kircheninnenumbaus begonnen. Dies mit dem Ziel, zukünftig das Kirchengebäude mit dazugehörigem Grundstück als Gemeindezentrum zur Verfügung zu haben. Das marode Pfarrhaus mit Grundstück soll verkauft, und der Verkaufserlös für die Arbeiten an der Kirche eingesetzt werden. Der Kircheninnenumbau ist gemeinsam mit unserem Architekten, Herrn Ewerien, so geplant, dass ein ca. 70 qm großer multifunktionaler Raum entsteht, der mit einer Glas-Stahlkonstruktion vom Kirchenschiff abgeteilt wird, und WC, Teeküchenteil und Stauraum für Materialien der Gemeindearbeit enthält. Kleinere Reparatur- und Renovierungsarbeiten konnten in den letzten Jahren an der Kirche vorgenommen werden. Dazu gehören u.a. die Erhebung, Sicherung und Kartierung von Wandmalereien aus früheren Jahrhunderten, das Weißen der Kirchenwände und der Zwischendecke und die Neuerstellung des Dachanschlusses zwischen Kirchenschiff und Kirchturm aus Kupferblech. Durch die großzügige Hilfe der Ev. Lukasgemeinde Karlsruhe steht die Sanierung der Kirchenfenster (Neuverglasung, Anbringung einer Schutzverglasung aus schusssicherem Glas und Neuverputzung der Fensterlaibungen und Fensterfaschen) kurz vor der Fertigstellung.

Von Herbst 2010 bis Herbst 2011 wurde die Holzkonstruktion des Kirchturmes durch teilweiser Erneuerung statisch ertüchtigt. Weiterhin wurde der Kirchturm komplett neu mit Schiefer eingedeckt, die Uhrengauben und Zifferblätter erneuert und die Turmziehr, bestehend aus vergoldeter Kugel, Wetterfahne und vergoldetem Kreuz restauriert. Gleichzeitig wurden die Kugel und das Kreuz natürlich neu vergoldet.

Vor der Kirche steht der Sockel des Kriegerdenkmals 1864-66,  1870/71, auf dem sich einst ein Standbild Kaiser Wilhelms I. erhob. Die Inschriften sind noch .vollständig erhalten. An der Kirche steht das Kriegerdenkmal 1914 – 1918.

Manker-Temnitztal

Kirche Lüchfeld

Die Fachwerkkirche stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der neogotische Backsteinturm mit Spitzhelm wurde 1874 errichtet. 

Vor der Kirche steht das Kriegerdenkmal, eine Findlingsstele auf einem Unterbau aus Feldsteinen.

Kirche Küdow

Die Ersturkundliche Erwähnung des Ortes Küdow stammt aus dem Jahr 1365: Coppe Kudow (Personenname), 1490 Kudo. Die denkmalgeschützte DorfkircheKüdow ist ein gotischer mehrfach veränderter Feldsteinbau aus dem Ende des 13. Jahrhunderts.

Sie ist die kleinste Kirche in der Ostprignitz/Ruppin auf rechteckigem Grundriß. Besonders markant sind die schönen, quadratisch gehauenen und in Reihe verlegten Feldsteine des Chores. Ostfenster und Südportal aus spätgotischer Zeit präsentieren sich in Backstein. Von 1765, also aus der Zeit des Barocks, stammen der Kanzelaltar und die Altarwand.

Q: Stroetmann, A., Dorfkirchen in der Mark Brandenburg, 1999, S. 57

Kirche Manker

Das Dorf wurde 1365 erstmals indirekt im Zusammenhang mit aus Neuruppin erwähnt. Die Bedeutung des Namens Manker soll „" sein. 1388 wurde von einem Turm in Manker berichtet. 1590 wurde erstmalig ein Krug beurkundet. Die Feldsteinkirche entstand im Kern bereits im 13. Jahrhundert.

Die ansehnliche Kirche steht etwas erhöht auf dem von einer Feldsteinmauer umfriedeten, nicht  mehr belegten Kirchhof in der Mitte der nördlichen Gehöftreihe des breiten Straßendorfs.

An dem lang gestreckten Saalbau mit Westturm lassen sich drei Hauptbauphasen erkennen: der hochmittelalterliche Feldsteinbau, spätgotische Erneuerungen in Backstein sowie die östliche Verlängerung mit polygonalem Schluss. Zum Kernbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gehören das Schiff und der querrechteckige Westturm von gleicher Breite.

Auch von der spätgotischen Erneuerung der Kirche im 15. oder frühen 16. Jahrhundert zeugen noch verschiedene Spuren. Frühestens in dieser Bauphase, vielleicht auch erst im 17. Jahrhundert, entstand der neue Turmaufsatz mit Spitzhelm. Als während des Dreißigjährigen Krieges 1638 kaiserliche Truppen unter Gallas das Dorf zum größten Teil in Brand steckten, soll nämlich auch die Kirche teilweise zerstört worden sein. Bei der dritten großen Baukampagne, durch Inschrift am neuen Kreuzaltar 1713-16 datiert, wurde das Schiff in gleicher Breite um mehr als das Doppelte nach Osten verlängert und mit einem siebenseitigen Abschluss versehen.

Der Kirchhof wird zu beiden Straßen entlang seiner Süd- und Ostseite von einer beeindruckenden Feldsteinmauer eingefasst. Es handelt sich um eine einheitliche sorgfältig gefügte, etwa 1,50 m hohe Mauer aus teilweise recht großen Findlingen. Die Mauer ist zu beiden Seiten – an der Innenseite stärker – geböscht. Während die Außenseite den Eindruck einer relativ glatten Oberfläche weckt, bilden die kleineren, kugeligen Steine der Innenseite eine unebene Oberfläche. Den Mauerabschluss bildet eine jüngere Ziegelrollschicht.

Den Zugang an der Südseite rahmen zwei Ziegelpfosten mit Abtreppungen und kreuzförmigen Aussparungen, dazwischen befindet sich ein zweiflügeliges Tor. Nach rechts schließt eine Fußgängerpforte mit etwas niedrigerem Ziegelpfosten an. An der Nord- und Westseite wird der Kirchhof von einer Hecke eingefasst.

Die Kirche besitzt eine reiche Innenausstattung. Vor der Dorfkirche befindet sich das Kriegerdenkmal, das ebenfalls mit einer Feldsteinmauer versehen ist. Auf dem nördlich gelegenen Friedhof gibt es einige sehenswerte Familiengrabstätten.

Quellen: Ulrike Schwarz, Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege, Archäologisches Landesmuseum und www.amt-fehrbellin.de

Kirche Garz

Die Garzer Dorfkirche wurde in ihrer heutigen Form in großen Teilen 1727 erbaut und ist auf einem älteren Vorgängerbau begründet. Es handelt sich um einen schlichten, verputzen Saalbau mit quadratischem holzverschaltem Dachreiter am Westende, der noch vom Vorgängerbau stammt und auf das Jahr 1686 zurückgeht. Als Baumeister für den Turm ist Johann Kraaze überliefert, der ihn im Auftrag von Johann Albrecht von Quast ausführte.

Jahrhundertelang diente die Kirche dem Dorf und der Patronatsfamilie von Quast gemeinsam als religiöser Mittelpunkt. Die Familie von Quast nahm in Garz die Patronatsrechte und Pflichten wahr, wie zum Beispiel auch im benachbarten Vichel, Rohrlack oder auch in Küdow. In der Familiengruft der Kirche wurden ihre Angehörigen beigesetzt. Theodor Fontane hat noch von den Prunksärgen berichtet, die dort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu besichtigen waren. Besonders bedeutend war hier der Zinksarkophag für den Generalfeldwachtmeister Albrecht Christoph von Quast, der im 19. Jahrhundert aus dem Erbbegräbnis zu St. Nikolai zu Spandau nach Garz überführt wurde. Leider hat sich hiervon nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges nichts erhalten.

Ältester Ausstattungsgegenstand ist eine hölzerne Taufe aus dem Jahr 1674, die wohl aus der Vorgängerkirche stammt. Über ihr schwebt ein restaurierter, barocker Taufengel, der Jahrzehnte in fragmentierter Form auf diversen Dachböden des Dorfes verbracht hatte und 2010 erneut angebracht werden konnte. Er dürfte zeitgleich mit dem Kanzelaltar geschaffen worden sein.

Dieser barocke, farbig gefasste Kanzelaltar von 1728 ist das bedeutendste Ausstattungsstück der Kirche. Auf seiner Rückseite findet sich am balldachartigen Schalldeckel die Inschrift des Bildhauers Heinrich Joachim Schulz. Auf ihn gehen mehrere Kanzeln in benachbarten Kirchen, wie zum Beispiel in Manker (1713–1716) oder in Perleberg (1734), zurück. Korinthische Säulenpaare mit Akanthuswangen umgeben den fünfseitigen Kanzelkorb. Der kronenartige Schalldeckel wird auf den seitlichen Giebelstücken von Allegorien von Spes, der Hoffnung, und Fides, dem Glauben, begleitet. Die Farbfassung ist 1736 von Christian Krüger angebracht worden.

Auf dem Altar stehen vier gusseiserne Kerzenleuchter aus der Schinkelschule, die jeweils eine Tochter des Gutsherrn Otto Christoph Leopold von Quast (1765–1842) aus Anlass ihrer Hochzeit der Kirche gestiftet hat. Zwei davon sind erst in 2020 in die Kirche zurückgekehrt.Ein dazugehöriges Kruzifix und ein besonders schöner, dreifüßiger Taufständer in Empireform mit gusseiserner Taufschüssel hat sich ebenfalls bis heute erhalten.

Die Kirche besitzt eine schöne, von Friedrich Hermann Lütkemüller (1815-1897) in Wittstock gebaute Orgel. Sie wurde der Kirche 1853 von Hermann von Quast (1812-1888) gestiftet und ist mit der Inschrift „Gott zur Ehre, der Kirche zur Zierde und der Gemeinde zur Freude und Erbauung vom Patron“ versehen.

Auch sonst steht die Innenausstattung ganz in der familiären Memorialkultur der Familie von Quast. Ein Epitaph für den 1870 gefallenen Curt Otto Ludwig von Quast erinnert genauso wie die schönen Hochzeitsfenster anlässlich der Silberhochzeit von Herman und Anna von Quast von 1887 an diese für den Ort und die Region so bedeutenden Familie.

Kirche Vichel

Die Dorfkirche in Vichel wurde im Jahre 1867 als Backsteinbau in Form einer Kreuzkirche mit Apsis und quadratischem Westturm errichtet. Sie stellt in ihrer Gestaltung und Detailausbildung mit ihrem italienisch-romanisierendem Stil eine Besonderheit unter den vergleichbaren Bauwerken der Umgebung dar. Experten bewundern die aufwändige Gestaltung und die Detailverspieltheit an Mauern und Emporen.

Maßgeblich an dieser Stilgebung beteiligt war der berühmteste Vertreter der Familie von Quast, Wilhelm Robert Alexander Ferdinand von Quast. Er wurde 1807 in Radensleben geboren. In Berlin studierte er Theologie und Kameralistik, danach Architektur an der Bauakademie. 1843 ernannte ihn Friedrich Wilhelm der IV. auf Empfehlung Schinkels zum ersten "Generalkonservator der Kunstdenkmäler des preußischen Staates". Er war ein Kenner der italienischen Architektur. Seine langjährigen Studien in Norditalien wirkten anregend auf das Bauen im Ruppiner Land - so auch auf die Kirche in Vichel .

Die Familie von Quast war seit Anfang des 15. Jahrhunderts im Kreis Ruppin ansässig. Von diesem Zeitpunkt an bis Ende des 2. Weltkrieges befanden sich die Güter Vichel, Garz, Rohrlack, Küdow, Damm, Radensleben und Wutzetz fast durchgehend im Quast´schen Besitz.

Im 18. Jahrhundert ließ die Familie von Quast die Parks von Garz und Vichel als Barockgärten anlegen. Hermann von Quast (1812-1888), Gutsherr auf Garz, ließ Mitte des 19. Jahrhunderts den Park des Herrenhauses in Garz als Landschaftsgarten gestalten, ebenso wie sein Bruder Albrecht (1813-1871), der Gutsherr auf Vichel, den Park des dortigen Herrenhauses.

Quelle: Förderverein Vicheler Dorfkirche

www.foerderverein-vicheler-dorfkirche.de

Kirche Rohrlack

1892 wurde auf den Resten einer alten Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert die heutige Rohrlacker Kirche mit den Backsteinkanten und dem quadratischen Backsteinturm errichtet.

Während die Feldsteinkirche innen an vielen Ecken und Enden saniert wurde, ist für die Rekonstruktion des Kirchturms immer noch nicht das nötige Geld vorhanden. Vor rund zehn Jahren erstellte der Berliner Architekt Eckhard Feddersen, der nach der Wende den alten Gutshof in Rohrlack kaufte, die Planung für den Wiederaufbau des Turms. Rund 25 000 Euro wurden gesammelt. 150 000 Euro wären für eine originalgetreue Rekonstruktion nötig. „Wenn es irgendwie geht, würde ich versuchen, Geld dazuzugeben“, so Feddersen. Der fehlende Kirchturm sei für ihn wie eine Wunde im Ort. „Andere Dörfer haben ihre Kirchtürme auch erhalten.“

Falls die nötige Summe nicht aufgetrieben werden kann, gäbe es noch eine zweite Alternative: Ein moderner Folienturm könnte das Kirchendach zieren. Dieser würde aus einem Balkengerüst und einer speziellen Kunststoffbespannung bestehen.

Komplett rekonstruiert ist die um die Jahrhundertwende erbaute Orgel ebenfalls noch nicht. So muss es beispielsweise noch gestimmt werden. Außerdem konnten nur zehn der ursprünglich zwölf Register wiederhergestellt werden. „Damit wir die restlichen zwei Register anschaffen können, sammeln wir in der Kirchengemeinde noch Spenden“, erzählt der Kirchenälteste Hans-Joachim Schulz. Rund 2500 Euro seien für den Kauf der beiden fehlenden Register nötig.

Als 1988 wegen Einsturzgefahr der Kirchturm abgebaut wurde, wurde auch ein Großteil der historischen Orgel zerstört. Denn während der Arbeiten fiel der Turm durch das Dach des Kirchenschiffs, riss im Innenraum einen Teil der Empore herunter, zertrümmerte die Bankreihen – und die Orgel.

Den zerstörten Spieltisch und die fehlenden Orgelpfeifen tauschte Hans-Joachim Schulz mit seinen Helfern aus. Die Ersatzteile bekamen die Rohrlacker durch die großzügige Spende einer Berliner Kirchengemeinde, die ihnen den Spieltisch samt Pfeifen schenkte. „Davon haben wir enorm profitiert. Wir mussten nur den Transport und den Aufbau bezahlen“, erzählt Hans-Joachim Schulz.

Damit die rekonstruierte Orgel auch von außen möglichst originalgetreu aussieht, pauste der Kirchenälteste gemeinsam mit den Beschäftigten der Behindertenwerkstätten die historischen Dekore ab und brachte die Ornamente mit frischer Farbe auf die neue Ummantelung auf. „Das war viel Arbeit. Wir haben die Empore abgebaut, den Fußboden erneuert und dann die Empore wieder aufgebaut“, so Hans-Joachim Schulz, der sich ehrenamtlich um die Rekonstruktion des Instruments kümmerte. „Orgeln sind einfach mein Hobby“, sagt er.

Quelle: Märkische Allgemeine, 18.10.2012

Friedhof

Die Friedhöfe der Gesamtkirchengemeinde Temnitz

Auf dem Friedhof erhalten unsere Verstorbenen ihre letzte Ruhestätte und wir gedenken ihrer in Ehren und Würde. Er bietet Raum zum Trauern, zur Begegnung und für Trost.

Friedhofsverwaltung Gemeinde Temnitz

Sabrina Borchart

Gemeindebüro Temnitz
Dorfstraße 21
16816 Walsleben

Für allgemeine Anfragen

Telefon 033920 - 503 34
temnitz@kirche-wittstock-ruppin.de

Der Friedhof ist offen für jedermann, unabhängig von seiner Weltanschauung. Im Gemeindebüro berät man Sie zu Erdbegräbnissen, Wahlstellen, Einzel- bzw. Reihengräbern und Urnenstellen auf den Friedhöfen der Gesamtkirchengemeinde Temnitz.

Sprechzeiten

Dienstag 9-12 Uhr und Donnerstag 15-17 Uhr
Montag, Mittwoch, Freitag nach Vereinbarung

sowie jederzeit nach telefonischer Vereinbarung