Liebe Leserinnen und Leser,
Für die meisten von uns war das Wort „Krieg“ etwas, das sich auf lang zurückliegende Zeiten oder ferne Länder bezog. Das ist nun leider anders geworden. 700 km von Deutschland entfernt ist der Krieg wieder ausgebrochen – in der Ukraine und damit in einem Land, in dem manche Familie aus unseren Dörfern ihre Wurzeln hat.

Krieg ist immer ein Verbrechen. Diejenigen die ihn veranlassten, haben schwere Schuld auf sich geladen: Völker werden aufeinandergehetzt, die eng miteinander verbunden sind. Es handelt sich also um einen Bruderkrieg und erinnert an die Geschichte von Kain und Abel. Eine große Zahl von Toten ist zu beklagen, Millionen von Menschen befinden sich auf der Flucht.

Und was sagt uns Gott? Nach 1945 haben Christen aus den damals kriegführenden Staaten gemeinsam formuliert: Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein. Denn Gott ist ein Gott des Friedens. Obwohl ER genug Grund hätte, uns Menschen den Kampf anzusagen, hat er mit uns ein für alle Mal Frieden geschlossen. Seinen Sohn Jesus Christus hat ER für uns dahingegeben, auf dass wir Frieden hätten. Deshalb kann es unter Menschen, die den Namen Christi tragen, nur Frieden geben.

Es ist kein Zufall, dass uns in jedem Gottesdienst der Frieden verheißen wird. „Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus“, heißt es nach jeder Predigt. „Gebt euch ein Zeichen des Friedens“, sagt uns Christus, wenn er zum Heiligen Abendmahl einlädt. Und die letzten Worte des Segens am Ende des Gottesdienstes lauten: Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“

Die Sache ist also eindeutig: Gott will Frieden für die Welt. Da, wo Menschen Krieg führen, sind sie ungehorsam gegen Gott. Umso schlimmer ist es also, wenn der, der den Krieg befohlen hat, behauptet, Christ zu sein, und damit veranlasst hat, ein Land zu überfallen, das ebenfalls christlich geprägt ist. Aber ist es denn überhaupt möglich, in dieser waffenstarrenden Welt den Krieg als Mittel der Politik zu beseitigen? Wenn es nach uns Menschen geht, wahrscheinlich nicht, wenn es nach Gott geht, aber schon! An dem Tage, als der Überfall Russlands auf die Ukraine begann, bekam ich per WhatsApp ein Bild, das mir wohlbekannt war. Ein Mann ist darauf zu sehen, der aus einem Schwert eine Pflugschar schmiedet. Zu DDR-Zeiten war dies ein bekanntes Symbol der christlichen Friedensbewegung. Es war von Staats wegen gar nicht gern gesehen, obwohl es auf die Skulptur eines russischen Bildhauers zurück ging. Worte des Propheten Micha werden darin aufgenommen:
Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.

Diese Gottesworte sind Hoffnung und Auftrag zugleich. Wie gut, dass nicht Putin und wie sie alle sonst heißen mögen das letzte Wort haben, sondern Gott allein!

Predigten
DatumPredigt
02.05.2021Kantate
25.04.2021Jubilate
18.04.2021Miserikordias domini
11.04.2021Quasimodogeniti
01.01.2021Neujahresandacht
24.12.2020Christvesper
14.06.20201. Sonntag nach Trinitatis
31.05.2020Pfingsten*
21.05.2020Himmelfahrt
17.05.2020Rogate
10.05.2020Kantate
03.05.2020Jubilate
26.04.2020Misericordias Domini
19.04.2020Quasimodogeniti
12.04.2020Osterpredigt
10.04.2020Karfreitag
09.04.2020Gründonnerstag
05.04.2020Palmsonntag
01.04.2020Lösegeld
29.03.2020Judika
26.03.2020Demut in der Krise
22.03.2020Gedanken zu Corona

*Hinweis: Die Pfingstandacht enthält ein urheberrechtlich geschütztes Foto. Weitere Informationen dazu unter (c) Can Stock Photo / Epitavi

Glaubensgespräche
DatumGespräch
27.05.2020Geh, Abraham geh
13.05.2020Begegnung mit Gott
06.05.2020Emmaus
29.04.2020Wo gehen wir hin?
22.04.2020Der Herr ist mein Hirte
15.04.2020Gedanken zu Quasimodogeniti