Kirche Berlinchen

Die Dorfkirche Berlinchen wurde 1852-1854 erbaut. Die Orgel aus der Neuruppiner Werkstatt des Orgelbauers Albert Hollenbach wurde 1899 geweiht. Sie hat 2020 Mark gekostet und hat neun klingende Register. Die zinnernen Prospektpfeifen wurden 1917 ausgebaut und 1939 von Orgelbauer Schuke aus Potsdam wieder ersetzt.

Die beiden Glocken der Kirche (69 und 81 Zentimeter Durchmesser) trugen beide die Inschrift: "gegossen für die Kirche zu Berlinchen. 1830." Die größere, abgelieferte Glocke wog 276 Kilogramm und brachte 696 Mark. 1922 konnten die drei neuen Stahlglocken aus einer Gießerei in Apolda geweiht werden. Die verbliebene Bronzeglocke (69 Zentimeter Durchmesser) wurde für 50 000 Mark verkauft.

Das Kirchendach wurde im Jahr 1953 erneuert. 1965 wurde der Kirchturm abgetragen und durch ein Flachdach ersetzt. 

Die Winterkirche wurde 1970 eingebaut. Die Fenster wurden in den 90er Jahren mit einer Bleiverglasung versehen. Der Außenplatz wurde 1996 erneuert und erstrahlt seit dem in seinem unverwechselbaren Anblick.

Foto: Klaus Falk

Zur Kirchenchronik von Berlinchen

Kirche Dranse

Nachdem unsere alte Kirche, die wahrscheinlich bei der Gründung der Parochie etwa 1233 erbaut war, den Ansprüchen nicht mehr genügte, da laufend Reparaturen nötig wurden und außerdem der Turm beim Läuten gefährlich schwankte und bebte, entschloß sich die Kirchengemeinde unter Pfarrer Gustav Böckler zu einem Neubau. Man beauftragte den damaligen Kreisbaumeister Wedeke in Kyritz, einen Entwurf und einen Kostenvoranschlag für eine neue Kirche in Dranse anzufertigen. Dieser Entwurf ging durch mehrere Instanzen der Regierung und Ministerien, bis er zuletzt König Friedrich Wilhelm IV. vorgelegt und von Ihm, Seiner Majestät, genehmigt wurde. 

Der Baubeginn erfolgte im Jahre 1861. Die schwere Anfuhr der Materialien wurde allein von der Gemeinde getragen. Am 4. April begann man mit dem Abbruch der alten Fachwerkkirche, die in ihren Riegeln und Stielen aus vollem starkem Eichenholz bestand. Es war eine gefährliche Arbeit, die 14 Tage dauerte. 

Die Grundsteinlegung für den neuromanischen Backsteinbau mit Apsis und Westturm fand am 30. Juni 1861 statt. Der Bau wurde geleitet von Bauinspektor v. Rosainski, von Bauführer Kühnert, von Maurermeister Sander, dem Zimmermeister Lüdecke und dem Maurerpolier Lindow. Am 1. Oktober 1862 konnte die große Kirchenvisitation bereits wieder in Dranse in der neuen Kirche abgehalten werden. 1863 verließ Pfarrer Gustav Theodor Böckler nach 20 jähriger Tätigkeit unseren Pfarrsprengel. 

Erwähnenswert ist, dass am 1. Mai 1892 eine Lütkemüller-Orgel in der Kirche geweiht wurde, und am Heiligabend 1930 zum 1. Mal die elektrische Lichtanlage im Innenraum brannte. 

Leider war unsere schöne neue Kirche nicht gegen Wetterunwillen gefeit. Mehrmals schlugen Blitze in den Turm ein, die das Gebäude mehr oder weniger beschädigten. Schon 1884 und 1888 mussten größere Reparaturen und Malerarbeiten im gesamten Innenraum ausgeführt werden, da sich Feuchtigkeit an den Wänden breit machte, weil das Schieferdach und die Fenster undicht waren. Der größte Schaden entstand beim Einzug der russischen Truppen am 2. Mai 1945, und ein Jahr später, als heftige Schneestürme wüteten. 

1956 wurde der Turm und das Dach der Kirche vom Dachdeckermeister Hans Brigzinsky in Ordnung gebracht. Da die Halterung der Kreuzes durchgerostet war, musste Schmiedemeister Walter Lüdemann das Kreuz verkürzen und eine neue Halterung anbringen. Klempner Georg Krewel verlötete die Kugel, nachdem Herr Brigzinsky ein Schriftstück und eine Tageszeitung eingegeben hatte. 

In den späteren Jahren nach 1960 ließ das Interesse an der Kirche bei vielen Einwohnern der Gemeinde Dranse nach. Die schönen bleiverglasten Fenster waren zum Teil eingeworfen worden, Tauben flogen ein und aus, verursachten Schmutz und Nässe.

Erst nach der Wiedervereinigung 1990 zeichnete sich eine Wende für die Kirche ab. Als Herr Günter Saschek, gebürtig in Walkmühle, damals wohnhaft in der Nähe der Stadt Hof, 25 000 DM sponserte und damit sämtliche Kirchenfenster in Ordnung bringen ließ. Schon sah das ganze Gebäude freundlicher aus, und im Innenraum verzog sich die Feuchtigkeit. Nach dem Tode des Herrn Saschek im Jahre 1996 flossen der Kirchengemeinde aus seinem Vermächtnis noch einmal ein Betrag von 10 000 DM zu. Die Summe von 16 000 DM für das elektrische Läutewerk spendete Familie Christoph aus Hannover, (Frau Gisela Christoph, geb. Saschek) und 20 000 DM sponserte ein ehemaliger Dranser Bürger Hans-Jürgen Böttger aus Göttingen für die Instandsetzung der Dranser Kirche. 

Mit dieser Instandsetzung konnte im Jahr 2000 endlich begonnen werden. Unsere unter Leitung von Bürgermeister Rossow fasste den Beschluss, 50 000 DM für die dringenden Reparaturen am Kirchturm dazu zu geben. 

Wir danken allen Sponsoren und ganz besonders der Gemeindevertretung Dranse für ihre große Unterstützung bei den Reparaturarbeiten an der Dranser Kirche. Ein Dank geht auch an Norbert Karsten aus Schweinrich, der 2 Kartuschen aus Kupferrohr anfertigte, damit alle Dokumente einen sicheren Platz finden. 

Geschrieben von Ursula Lüdemann, Dranse
Foto: Klaus Falk 

Kirche Sewekow

Bei der Dorfkirche in Sewekow handelt es sich um einen barocken Putzbau in Saalform. An jeder Längsseite befinden sich drei große Fenster im Stichbogen. Innen ist die Decke glatt geputzt und mit Platten und Leisten verkleidet. Im Westteil stehen zwei mächtige, geputzte toskanische Säulen ( etwa 90 cm Durchmesser), die durch die Orgelempore hindurchgehen und scheinbar auch durch die Decke. Tatsächlich aber tragen sie die beiden östlichen Ecken des aus dem Kirchendach herauswachsenden Turmes.

Innen im Kirchenraum steht ein Kanzelaltar aus dem Jahre 1682 und eine Taufe aus dem gleichen Jahr. 

Im Turm hängen zwei Glocken, eine von 83 cm und die andere von 63 cm Durchmesser. Die große Glocke stammt aus dem Jahr 1597. Beide Glocken weisen Schriftzüge und Verzierungen auf.

Die im Jahre 1902 geweihte Orgel kommt auch heute noch gelegentlich zum Einsatz. Seit wie vielen Jahren die Kirche auf dem Dorfanger steht, ist heute (noch) nicht genau bekannt. In der Chronik aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts ist von 1650 als Baujahr die Rede. 

Im Erbregister De Anno 1721 steht allerdings zur Kirche: Stehet mitten im Dorfe ist Anno 1586 neu vermauert, nur grob verkleidet aber mit Ziegel gedeckt und noch in mittelmässigem Stande. Der Klocken Thurm ist ganz baufällig.

Vor Erbauung der Kirche hingen die Glocken in einem Gerüst auf dem Anger, dem jetzigen Kirchhof. Die Predigten wurden lt. Erbregister von 1571 im Hause des Bauern Klaus Solzeweberhans abgehalten.

Heute wird die Kirche neben den Gottesdiensten auch für kulturelle Höhepunkte im Dorfleben genutzt. Großen Anklang finden zum Beispiel das jährliche Adventssingen sowie die im August stattfindende Veranstaltung „Plattdüütsch in uns Kirch“. Der Gottesdienst in Niederdeutscher Sprache lockt viele Besucher nach Sewekow.

Im Gotteshaus befindet sich eine kleine Dauerausstellung zur Sewekower Kirchengeschichte.

Foto: Heike Lüdke (2010)

Kirche Schweinrich

Der mächtige Feldsteinbau ist ein gotischer Bau in Saalform aus gespaltenen und rohen Feldsteinen mit Backsteinkanten. Die Fenster sind mit Stichbogen (Barock) vergrößert und auf der Südseite befindet sich eine vermauerte Stützbogentür. Die Wehrkirche ist gekennzeichnet von der Zeit vor etwa 700 Jahren, in der man sich gegen räuberische Horden verteidigen und schützen musste. Ob die Kirche im 12. oder 14. Jahrhundert erbaut worden ist, lässt sich nicht mehr genau feststellen, allein die Mauern sind der Beweis ihrer Wehrhaftigkeit. Der Turm oblag, von der Breite des Schiffes und schießschartenförmigen Schlitzfenster im ersten und zweiten Obergeschoss, sowie einem Rundbogenfenster auf der Südseite.

Die Wände des Turms sind am Boden 2 Meter stark, im oberen Teil noch 1,25 Meter und der Turm besitzt ein Walmdach mit Ziegeln. Die Lage der Kirche, sie liegt auf einem Sandhügel, deutet auch auf eine sichere Gründung des Ortes hin. Der Sandhügel ist heute von einer Wiese umschlossen, die früher wohl ein Sumpfgebiet war. Rings am Sandhügel entstanden die Gehöfte, die noch immer die Wiesen als Hinterhof haben. 

Wegen Sumpf und See war der Kirche schwer beizukommen. Der Zugang zu dieser steinernen Festung führte über eine Zugbrücke, und mecklenburgische Ritter klopften wohl vergeblich an. Bei guten Ernten und somit reichlicher Versorgung mit Lebensmitteln gelang auch kaum ein Aushungern. 

Der Turm „soll“ keine Eingangstür gehabt haben: als Eingang diente das große Fenster an der Südseite, die großen Angeln sollen davon ein Zeugnis ablegen. Die Leute stiegen mittels einer Leiter hinauf, und diese wurde dann nachgezogen. Oben sind auch die Schießscharten, etwa ½ Meter hohe Öffnungen, die außen zwar klein waren, aber nach innen breit ausliefen. Es befinden sich zwei an der Westseite und je eine an der Nord- und Südseite. Von hier aus verteidigten sich die Eingeschlossenen, indem sie Steine, Holzkloben und anderes durch die Schießscharten auf die Angreifer schleuderten. Aber die Angreifer hinterließen Spuren. Deutliche Abbröckelungen sind noch heute zu sehen. 

Wohl einen Meter unter der Traufkante des Turmdachs finden sich in der Turmwand einige Verzierungen in der Art runder Vertiefungen. Diese wurden später von den Gegnern für Beobachtungsöffnungen gehalten. Auf die „Öffnungen“ gerichtete Geschosse hinterließen an der Wand neben den Verzierungen ihre Spuren. 

Der Altar ist ein reicher, eigenartiger Aufbau aus dem Jahre 1683 mit seitlichen ornamentalen Ansätzen in rohem Rokoko. Die Kanzel ist ebenfalls aus dem Jahre 1683 und ist dem Altar verwandt. An der Brüstung die Evangelisten in rundbogigen Nischen mit Verdachung. 

Altar und Kanzel haben die ursprüngliche Bemalung, vermutlich von Hans Meriahn, dessen Name an der Kanzelbrüstung steht. Die Spitze des Dachs schmückt heute eine neuzeitliche Wetterfahne mit der Jahreszahl 1894.  

Im Februar 1980 hatte man die Turmuhr der Feldsteinkirche ausgebaut und nach Freyenstein gebracht, wo sie von Uhrmachermeister Stahmleder repariert und restauriert wurde. Im September 1980 wurde die Turmuhr ins Museum nach Wittstock gegeben, wo sie heute noch für alle sichtbar ist.

Vor der Wehrkirche befindet sich das 1922 eingeweihte Kriegerdenkmal. Es wurde aus schlesischen Sandsteinen errichtet und vom Neuruppiner Bildhauer Eikelschulte entworfen. Die Innschrift lautet: 

„Unseren todesmutigen Helden – 1914-1918.“