Kirchenkreis
Herzlich Willkommen im Evangelischen Kirchenkreis Wittstock-Ruppin.
Hier finden Sie alle Informationen über das vielfältige Gemeindeleben in unserem Kirchenkreis, über Termine, Veranstaltungen, Angebote und vieles mehr. Wenn Sie eine konkrete Frage haben und eine Kontaktperson zu Ihrer Gemeinde suchen, dann sind Sie hier richtig.
Unser Kirchenkreis Wittstock-Ruppin im Norden Brandenburgs gehört zur Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz.
Er besteht aus den Gesamtkirchengemeinden Wittstock, Ruppin, Temnitz, Protzen-Wustrau-Radensleben, Im Herzsprunger Land, den Kirchengemeinden Zwischen Dosse und Heide und Rheinsberg und den Pfarrbereich Zühlen-Zechliner Land.
Aktuelles aus dem Kirchenkreis
Hier finden Sie News und allerlei Wissenswertes aus dem Kirchenkreis Wittstock-Ruppin.
Neue Jugendmitarbeiterin

Hallo! Mein Name ist Dorothea Döring und ab April werde ich als Jugendmitarbeiterin im Kirchenkreis Wittstock-Ruppin tätig sein. Besonders freue ich…
Neue Unabhängige Externe Ansprechstelle

Neue Unabhängige Externe Ansprechstelle zu Fragen im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt
in kirchlichen oder diakonischen Zusammenhängen im Bereich…
Dr. Manja Schüle zu Besuch im Kirchenkreis

Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, besuchte am 13. März 2025 den Landkreis…
Gemeinden wachsen zusammen

Nach reiflicher Überlegung haben die Gemeindekirchenräte der Kirchengemeinde im Dranser Land und der Kirchengemeinde Zwischen Dosse und Heide…
Wochenandachten aus dem Kirchenkreis
Andacht vom 26.04.2025
Der erste Sonntag nach Ostern hat in der Evangelischen Kirche einen klangvollen Namen: Quasimodogeniti – zu Deutsch: „Wie die neugeborenen Kindlein“. In der katholischen Kirche wird dieser Tag der Weiße Sonntag genannt. Das erinnert an den alten Brauch, Erwachsene ausschließlich in der Osternacht zu taufen. Die Neugetauften begannen nach ihrer Taufe buchstäblich ein neues Leben. Und das war wörtlich zu verstehen, denn Menschen, die an keinen Gott glaubten, also Atheisten, gab es nicht. So war das mit dem Neuanfang eine ernste Sache. Man schwor den alten Göttern ab und wandte sich dem lebendigen Gott zu. Als Zeichen für das neue Leben trugen die Neugetauften bis zum ersten Sonntag nach Ostern ein weißes Kleid (und gingen jeden Tag zum Gottesdienst!) – deshalb Weißer Sonntag. Danach konnte das neue Leben der Getauften so richtig Fahrt aufnehmen.
Aber was ist nun das Neue?
Der Schauspieler Gregory Peck (1916–2003) wurde anlässlich seines siebzigsten Geburtstages gefragt, wie seiner Meinung nach ein richtiges Leben aussieht. Peck dachte kurz nach und sagte dann: „Fairness, Mut, Sturheit, Liebe.“
Die Antwort gefällt mir. Mit Paulus könnte man weiterführen „… aber die Liebe ist die größte unter ihnen“. So könnte sich Jesus das von uns Menschen gewünscht haben: Lebt fair und mutig, aber auch stur, beharrlich und liebevoll. Andere über den Tisch ziehen gehört nicht dazu. Unsere Mitmenschen, junge wie alte, können natürlich eine eigene Meinung haben. Aber stur und unerbittlich will ich bleiben, wenn Menschen verletzt werden. Hass ist keine Meinung – Verachtung auch nicht. Das Böse in der Welt muss auch nicht noch vermehrt werden, lieber mal etwas wegstecken, statt Vergeltung üben – jedenfalls im persönlichen Umfeld. Im Zweifel für das Verzeihen entscheiden und bittere Worte über andere vielleicht mal herunterschlucken.
Es ist eben nicht gleichgültig, wie ich lebe. Daran will ich mich manchmal erinnern.
Zum Glück dürfen wir, wenn wir gescheitert sind, immer wieder neu anfangen.
Jesus, der gelebt hat, was Gregory Peck in vier Worten zusammengefasst hat: Fairness, Mut, Sturheit, Liebe, ist zwar damit auf den ersten Blick grandios gescheitert. Er ist am römischen Kreuz als Hochverräter hingerichtet worden. Aber er ist wahrhaftig auferstanden – das ist Ostern. Und das Schönste daran:
Das neue Leben, was wir in der Osterzeit feiern, beginnt seitdem nicht nur einmal, sondern unendlich oft – Scheitern ist möglich und wir dürfen mit Vergebung rechnen, wenn wir darum bitten und jedes Mal sind wir dann „Wie die neugeborenen Kindlein“ – was für ein Geschenk! Was für eine Chance für unsere gebeutelte Welt.
Roswitha Döring
Gemeindepädagogin (FS)
Regionalakademie
-
Andacht vom 19.04.2025 - Ei, Ei, Ei
Andacht vom 19.04.2025 - Ei, Ei, Ei
Ei, Ei, Ei
Lange Zeit wusste ich nicht: Das Ei hat einen starken Symbolcharakter. Man fand es einst auf Gräbern der Summerer und Ägypter. Welche Bedeutung wurde diesem Ritual zugemessen? Im Christentum gilt es seit über 2000 Jahren als Zeichen der Auferstehung Jesu von den Toten. Also als Lebens-Symbol. Ei, Ei, Ei!
Welche Sinn-Zusammenhänge sind denkbar? Eine mögliche Erklärung könnte sein: Die kalte, leblose Schale ähnelt der leeren Grabeshöhle am Ostermorgen. Drei Frauen machen die Entdeckung: In der Höhle des Todes finden sie Jesus nicht. Kein Wunder, dass sie total verwirrt und verstört sind. Wo ist ER, den sie gekreuzigt und begraben haben?
Zurück zum starken Symbolcharakter des Ei’s. Wenn es aufplatzt und das junge Küken entschlüpft, wird der Aufstand ins Leben versinnbildlicht. Zuerst jedoch muss die harte Schale durchdrungen werden. Bei Jesus führte der grausame, tödliche Weg über das Kreuz des Karfreitags. Leidens- und Klagetag. Totenstiller Sterbetag, jedoch nicht stumm oder gar friedvoll. Zugleich der gute Freitag. Denn das Blatt vom Tod zum Leben hat sich gewendet. Ei, Ei, Ei!
Frühere Generationen haben mit der Osterbotschaft nicht lange rumgeirrt. Zum Fest der Auferstehung stimmten sie durchweg Freudengesänge an. Ich erinnere an die Ökumene-Hymne des 16.Jhd: “Christ ist erstanden von der Marter alle“ (EG 99). Wenn ich sie singe, stockt mir sofort der Atem. Was heißt hier „von der Marter alle“? Wie steht es um das sinnlose, raffinierte Töten gleich nebenan? Wie können religiös gebundene Menschen da mitsingen? Wie wollen sie reinen Gewissens den Aufstand zum Leben feiern, wenn das verheerende „Abschlachten“ nicht endlich gestoppt wird?! ´Nicht einmal der selbsternannte „Erlöser“ aus Amerika kann den Krieg binnen eines Tages beenden. Ist der Christus auch für aktuell Verrückte erstanden? Wieviel Martyrium müssen wir noch erleiden, “bis die Marter alle“ endlich besiegt sind?
Für meinen Teil will ich es mit dem österlichen Brauch des Eier-Auspustens halten. Oben kann Jesus mich wie einst Maria ordentlich anpusten, wenn er sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben! Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Joh 11,25) Und mit Nachdruck puste ich unten möglichst alles, was das Zusammenleben erheblich zerstört, aus. Ich denke nicht nur an Hass und Gewalt. Noch tödlicher wird es, wenn der Faschismus wieder aufersteht und erstarkt. Inständig bitte ich: „Herr, erbarme dich - Kyrie elesion“. Schlußendlich kippt der Osterhymnus in „des soll’n wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein- Halleluja! (EG 99). Ei, Ei, Ei!
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich eine anständig, aufständige Oster-Auf-ER-stehung!
Wolfgang Rein
Pfarrer im Ruhestand in Neuruppin -
Andacht vom 12.04.2025 - Wunderbar geborgen
Andacht vom 12.04.2025 - Wunderbar geborgen
Ja, es gibt solche Momente, wo ich mich wunderbar geborgen fühle: Angeschmiegt an meine Enkel, wenn sie nach einem Vorlesemarathon endlich eingeschlafen sind oder eingekuschelt in eine wärmende Decke nach einem windgepeitschten Heimweg. Bei einer gelungenen Chorprobe, wo die zunächst einzeln geübten Stimmen zum ersten Mal perfekt und mitreißend zusammenfließen.
Es sind kleine Fluchten aus dem Alltag in die Vertrauensräume meines Lebens. Ich kann mich dorthin für eine Zeit zurückziehen und in der Geborgenheit auch Kraft tanken.
Und ich bin gewiss, ich kann diese Orte verlassen, ohne verlassen zu sein.Denn nicht immer stehen mir bergende Räume zur Verfügung – dafür aber ein Lied, das in mir singt: „Von guten Mächten wunderbar geborgen.“ Diese Zeilen stammen vom Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. Er schrieb diese Worte in einem Ort jenseits aller Geborgenheit: Im Gefängnis. Als Unterstützer einer Widerstandsgruppe gegen das Naziregime Hitlers war er 1944 aufgeflogen und saß in der Haftanstalt Berlin-Tegel, wo er auf seinen Prozess wartete. In dieser Situation tiefster Einsamkeit und unumgänglicher Selbstbefragung macht er sich klar, was sein Leben hält, ihm trotz alledem Geborgenheit und Halt gibt. Es ist die zuvorkommende Liebe, in der er sich lebenslang gehalten wusste, die in vielen guten Mächten, mithin in GOTT ihren Ursprung hat. Geschrieben hat er das Gedicht daher als Liebesgedicht aus der Gefängniszelle an seine Verlobte. Zu einem Wiedersehen mit ihr kam es nicht mehr. Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg hingerichtet.
Heute, 80 Jahre nach seinem Tod, ist das Gedicht mehrfach vertont und wird in vielen Sprachen der Welt als eine Hymne der Hoffnung gesungen.Es vermag auch mir immer wieder Kraft und Halt geben, vor allem da, wo die äußeren Vertrauensräume fehlen. In der Jungen Gemeinde zu Beginn der 1980iger Jahre sangen wir es oft. Die eingängige, tragende Melodie, mit Gitarre begleitet, gehörte zum festen Repertoire. Schon damals war klar, dass unsere Treffen in der „Arche“ von der Staatssicherheit nicht unbesucht blieben. Doch was half es, statt zu fragen, wer von den Getreuen uns verriet, sangen wir uns Zuversicht zu:
Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.Carola Ritter
amt. Superintendentin, Ev. Kirchenkreis Wittstock-Ruppin -
Andacht vom 05.04.2025 - „…gelitten unter Pontius Pilatus“
Andacht vom 05.04.2025 - „…gelitten unter Pontius Pilatus“
„…gelitten unter Pontius Pilatus“ – so heißt es über Jesus im apostolischen Glaubensbekenntnis. Pontius Pilatus – übrigens eine historisch greifbare Person – war römischer Statthalter in Jerusalem, sozusagen der lange Arm des Kaisers von Rom. Er und seine römischen Soldaten sorgten in der Stadt für Ruhe und Ordnung. Sie schlugen die immer wieder aufflammenden Aufstände nieder und machten dann kurzen Prozess mit den Anführern.
Und nun hatten sie schon wieder so einen gebracht. Aber so richtig gelingt der kurze Prozess nicht – der Evangelist Markus erzählt davon: Pilatus fragt Jesus, ob er der König der Juden sei. Jesus antwortet sehr knapp: „Du sagst es.“
Diejenigen, die ihn tot sehen wollen, beschuldigen ihn schwer. Sie versuchen darzustellen, dass er eine Gefahr für Ruhe und Ordnung und für den Kaiser sei. Aber Pilatus zögert und fragt noch einmal, jetzt aber schweigt Jesus.
Pilatus wirkt verwirrt. Soll das ein König sein? So ein Wanderprediger, wie es hunderte gibt?
Wo ist sein Reich, wo sein Heer? Pilatus versteht nicht, wovon Jesus redet. Dessen Reich ist nicht ein Reich, wie wir es aus dieser Welt kennen – mit Besitzansprüchen, mit Herrschaft über andere. Sein Reich – so hat er es immer gepredigt - wächst überall, wo Hungrige satt und Traurige getröstet werden, wo Frieden herrscht, wo Gewalttäter sanftmütig werden. Letzteres hat mal ein Kind so formuliert!
Für Pilatus ist so ein König ohne Macht eher lächerlich. Er sieht keine Gefahr von ihm ausgehen. Pilatus hat auch keine Lust sich mit jüdischen Angelegenheiten zu beschäftigen und er ist unsicher – was ist hier eigentlich die Wahrheit? Sie wollen ein Todesurteil um jeden Preis – auch um den Preis, dass ein Gewalttäter freikommt wie der Evangelist erzählt und nur Pilatus, der Römer kann es fällen. Für Pilatus ist der ganze Prozess ein einziges Ärgernis. Er findet an diesem merkwürdigen Mann keine Schuld. Was soll er tun? Pilatus zeigt keine Haltung. Und das ist schlimm! Das verursacht Unheil. Und wenn es soweit ist, stehen solche Menschen nicht zu ihrem Tun. Sie schieben alles auf die anderen und waschen ihre Hände in Unschuld – wie Pilatus.
Der morgige Sonntag trägt den Namen Judika – Schaffe mir Recht, Gott. Vor der Recht-Sprechung steht die Frage nach der Wahrheit. Was ist das eigentlich – Wahrheit? Was kann als Richtig bezeichnet werden? Das sind Fragen, die Sie durch den Sonntag begleiten könnten. Welche Wahrheit gilt? Meine Wahrheit – die der Anderen? Gibt es eine absolute Wahrheit?Möge Gottes Segen sie bei Ihrem Nachdenken begleiten.
Roswitha Döring
Gemeindepädagogin (FS), Regionalakademie

Veranstaltungs-Höhepunkte
80. Jahrestag der Befreiung

Der Jahrestag der Befreiung wird in Below dieses Jahr am Freitag, den 02. Mai stattfinden und an der Gedenkstätte erwartet Sie ein vielseitiges…
Filmgespräche im Gartenhaus Walsleben

Wir zeigen ebenso unterhaltsame wie engagierte Filme, die sich mit den großen und kleinen Fragen um die Themen Integration, Flucht, Migration…
Erzähl mir von morgen - unser Erzählcafé

Jedes Leben ist einzigartig. Und genauso jeder Lebensweg. Wir kennen nur unseren eigenen bis ein anderer Mensch unseren Weg kreuzt. Und wir fragen:…
Edward Simoni in Wittsock

Am Freitag, d. 23. Mai lassen wir einen Meister der Panflöte zu uns sprechen – Edward Simoni. "Der Magier der Panflöte" verzaubert seit Jahrzehnten…
Vorlagen mit dem Programm Canva erstellen

Canva ist Gestaltungsprogramm für vielfältige Möglichkeiten, Flyer, Posts, Broschüren und vieles andere zu gestalten. In diesem Workshop gibt es…
Politischer Salon

Die künstliche Intelligenz
Versprechen oder Verhängnis? Ein Gespenst geht um nicht nur in Europa, sondern weltweit. Das Gespenst der Künstlichen…
Termine zu Gottesdiensten und weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Kalender.
Spenden

Spenden für Kollekten
Kollekten unterstützen diakonische Projekte, helfen den eigenen Kirchengemeinden oder finanzieren Partnerkirchen weltweit: Kollekten sind eine wichtige Einnahmesäule für die Finanzierung kirchlicher Arbeit und werden traditionell im Gottesdienst gesammelt.
Unterstützen Sie den Evangelischen Kirchenkreis Wittstock-Ruppin oder unsere zahlreichen sozialen und kirchlichen Projekte in den Gemeinden durch eine Spende! Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen.

Spendenaufruf
Unterstützen Sie unsere zahlreichen kirchlichen und sozialen Projekte durch eine Spende!
Kontakt Kirchenkreis
Sie haben ein Anliegen oder Fragen? Bitte sprechen Sie uns gerne an!
Wir freuen uns über Ihre Nachricht und helfen gern weiter.
Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt

Auf der Tagung der Kreissynode im Frühjahr 2022 hat der evangelische Kirchenkreis Wittstock-Ruppin sein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt beschlossen. Nun nach zwei Jahren Erfahrung wurde es, wie vorgesehen, überarbeitet. Die Kreissynode hat in ihrer Herbsttagung 2024 das überarbeitete und ergänzte Schutzkonzept – jetzt „Konzept für grenzwahrenden Umgang und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis Wittstock-Ruppin“ - verabschiedet.
Es soll helfen, im Kirchenkreis die Kultur der Achtsamkeit weiterzuentwickeln und dem Schutz der Mitarbeitenden vor unbegründeten Vermutungen und vor allem der Prävention aller Formen sexualisierter Gewalt dienen. Dazu gehören nicht nur strafrechtlich relevante Vorfälle, sondern auch Grenzverletzungen und Übergriffe. Beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende werden sensibilisiert und geschult, damit sie Risiken erkennen und in Fällen von sexualisierter Gewalt professionell handeln können.
Im KK Wittstock-Ruppin gilt der Verhaltenskodex der EKBO und er wird zunehmend mit Leben gefüllt, damit die Kultur der Achtsamkeit wachsen kann.
Wenn Sie von Vermutungen sexualisierter Gewalt hören oder selbst betroffen sind, können Sie sich – auch erstmal anonym - an jede*n Mitarbeiter*in oder an die Beauftragten des Kirchenkreises wenden. Sie hören Ihnen zu und sind über mögliche Vorgehensweisen informiert. Mit Ihnen zusammen können sie die notwendigen Schritte einleiten.
Was jetzt wichtig ist
Das Gespräch suchen, um sich mit den Erkenntnissen zu sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen
Die ForuM-Studie gibt wegweisende Empfehlungen zur Verbesserung unserer Aufarbeitung, Präventions- und Interventionsarbeit.
Es gab und gibt in unserer Kirche Taten sexualisierter Gewalt. Es sind keine Einzelfälle. Die Evangelische Kirche wollte Aufklärung zum Ausmaß dieser Gewalt, wenn auch erst sehr spät. So wurde die von der EKD beauftragte „ForuM-Studie“ nach dreijähriger Arbeit im Januar 2024 veröffentlicht: Eine „Forschung zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“. Darin wird der Zeitraum von 1946 bis 2020 beleuchtet. Hier finden Sie die gesamte Studie zum Nachlesen: www.forum-studie.de. Das unabhängige Wissenschaftsteam, der Forschungsverbund, hat systemisches Versagen der Evangelischen Kirche analysiert: Minderjährige wurden nicht ausreichend geschützt, von sexualisierter Gewalt betroffene Menschen wurden nicht gehört, begleitet und unterstützt, Täter wurden gedeckt. Mit dieser Studie gibt es eine Zäsur in unserer Kirche, denn die Ergebnisse zeigen auch: Es gibt Faktoren, die den Missbrauch begünstigt oder nicht verhindert haben. Betroffene Menschen kommen in der Studie ausführlich mit ihren Perspektiven auf die Täter und die kirchlichen Strukturen zu Wort. Was sie erlitten haben, wird zur Sprache gebracht. Ohne ihre Beharrlichkeit, oft auch gegen die administrativen Hürden und Abwehrhaltungen, wäre die Aufarbeitung nicht dort, wo sie heute steht. Die Landeskirche hat sich an der Zuarbeit zur ForuM-Studie gemäß den Vorgaben beteiligt. Sie haben sicherlich gehört und gelesen, dass in der Zuarbeit zu einem Teilprojekt der Studie Disziplinarakten der Pfarrpersonen seit 1946 ausgewertet wurden. Gemeldet wurden für den genannten Zeitraum aus der EKBO und ihren Vorgängerkirchen 41 Beschuldigte, davon 39 Pfarrer und 2 kirchliche Mitarbeiter. Wir gehen von 116 Betroffenen für diesen Zeitraum aus. Viele Personalakten sind noch nicht gesichtet. Das erfordert nächste Verabredungen und Schritte. Schon jetzt ist deutlich: Mit dieser Studie haben wir eine wichtige Arbeitsgrundlage für nötige Maßnahmen, für noch mehr Anstrengungen, aber damit ist das, was wir mit Aufarbeitung verbinden, längst nicht abgeschlossen. Wir sind mittendrin.
Die über vierzig Empfehlungen der Studie werden für eine verbesserte und weiter professionalisierte Arbeit mit allen Menschen, die sich unseren Gemeinden anvertrauen, besonders in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wesentlich sein. Was ein gemeinsam abgestimmtes, nach einheitlichen Standards verbessertes Arbeiten in der Prävention und Intervention bedeutet, wird auf allen Ebenen der Evangelischen Kirche beraten und dann gemeinsam beschlossen.
Jetzt braucht es Zeit, nicht nur zur Lektüre der Ergebnisse, sondern auch zum klärenden Austausch, für Fragen und erste Antworten, und zwar in geschützten Gesprächsräumen. Beschweigen wäre dagegen toxisch. Es geht um Vertrauen und Glaubwürdigkeit und um die Veränderbarkeit von Strukturen in unserer Kirche. Es kann nicht nur um einige Nachjustierungen, um einzelne Aspekte oder Richtlinien gehen. Vielmehr befragen wir miteinander unsere Haltung, unsere Kultur und Sprache mit Blick auf Gewalt und diese besonders schwerwiegende Gewaltform.
Wenn Sie Fragen, Rückmeldungen oder Anregungen zum Umgang mit der ForuM-Studie an die Landeskirche haben, können Sie unter anderem die Landeskirchliche Beauftragte für den Umgang mit sexualisierter Gewalt, Frau Marion Eckerland (m.eckerland@ekbo.de; Tel: 03024344-423) kontaktieren. Material zur Präventionsarbeit und den Verhaltenskodex, der an jeden kirchlichen Ort gehört, stellt die kreiskirchliche Ansprechperson für Prävention und Krisenintervention, Frau Roswitha Döring (roswitha.doering@gemeinsam.ekbo.de; Tel: 015209015589) zur Verfügung. Sollten Sie von sexualisierter Gewalt betroffen sein oder einen Verdacht haben und Sie suchen nach einer Möglichkeit der anonymen und vertraulichen Beratung, dann steht für Sie folgende externe Ansprechstelle zur Verfügung:
Wendepunkt e.V.
Tel.: 0800 5 70 06 00 (kostenfrei)
Mo 11:00-12:30 Uhr
Mi 16:00-17:30 Uhr
Mail: vertrauensstelle-ekbo@wendepunkt-ev.de
Wendepunkt e.V. gibt gegenüber der Landeskirche keine Auskunft über die Inhalte der Telefonate.
-
Schutzkonzept
-
Verhaltenskodex
Verhaltenskodex
-
Anlagen zum Schutzkonzept
Anlagen zum Schutzkonzept
Anlage 1 EKBO Gesetz sex. Gewalt.pdf
Anlage 2 VerhaltenskodexEKBO_beschlossen17Juni2022_VeroeffentlichungAmtsblatt20Juli2022.pdf
Anlage 2.1 VerhaltenskodexPlakat_Institutionell_Hinschauen-handeln-vertrauen-1.pdf
Anlage 2.2 AKD_Plakat_Verhaltenskodex_KJE.png
Anlage 2.3 AKD_Plakat_Verhaltenskodex_Bilder.png
Verhaltenskodex in leichter Sprache:
https://akd-ekbo.de/praevention/verhaltenskodex/verhaltenskodex-leichte-sprache/
Verhaltenskodex in Deitscher Gebärdensprache:
https://akd-ekbo.de/praevention/verhaltenskodex/verhaltenskodex-dgs/
Anlage 3 EmpfehlungenSelbstverpflichtungserklaerungenPassusArbeitsvertrag_29082022.pdf
Anlage 4 Handreichung zur Einsichtnahme in das erweiterte Führungszeugnis.pdf - wird derzeit überarbeitet
Anlage 4.1. Anschreiben EFZ berufliche.docx
Anlage 4.2. Formular Amt EFZ berufl.MA.docx
Anlage 4.3. Anschreiben EFZ EA.docx
Anlage 4.4. Formular Amt EFZ EA+Gebührenbefreiung EA.docx
Anlage 4.5. Bestätigung Einsichtnahme.docx
Anlage 4.6. zweite Aufforderung EFZ.docx
Anlage 4.7. Mitteilung an Einsatzstelle.docx
Anlage 4.8. Musterliste zur Erfassung von EFZ.xlsx
Anlage 4.9. Verschwiegenheit Einsichtnehmende - vorläufig.docx
Anlage 4.10. PrüfbogenRisikoeinschätzung_08072016.pdf
Anlage 5 Arbeitshilfe zur Erstellung einer Risikoanalyse für die Gemeinden.pdf
Anlage 5.1 Formblatt Risikoanalyse Gemeinden.docx
Anlage 7 allg. Interventionsplan_HandlungsplanMitteilungEKBO.pdf
Anlage 7.1 allgemeiner Interventionsplan KK Wi-Ru.docx
Anlage 8 Formblatt Dokumentation Beobachtung....docx
Anlage 9 Interventionsplan Kurzform.docx
Anlage 10 InterventionsplaeneEKBO_Stand14_01_2022.pdf
Anlage 12 Schutzkonzept Kirchenmusik
Anlage 11 Standards im KK Wittstock-Ruppin.pdf
Anlage 13 Verpflichtung Kandidaten GKR-Wahl.docx
-
Basisschulungen - Termine und Flyer
Basisschulungen - Termine und Flyer
Das Bekanntwerden der Missbrauchsvorfälle hat innerhalb der Landeskirchen und der EKD einen Prozess in Gang gesetzt. Es wurden konkrete Maßnahmen beschlossen, um dem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen entgegenzutreten. Dazu soll nachhaltig eine Kultur der Achtsamkeit implementiert werden. Die Basisschulung ist ein wichtiger Baustein der Vorbeugung gegen sexualisierte Gewalt. Sie sensibilisiert im Umgang mit Nähe und Distanz und informiert über begünstigende und verhindernde Strukturen, über Täterstrategien und Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten. Die Schulung benennt gesetzliche Grundlagen und Handlungspläne und informiert über Ansprechstellen, bei denen man sich Hilfe und Unterstützung holen kann, wenn eine Vermutung aufkommt.
Alle ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden sind lt. Kirchengesetz verpflichtet, an einer Basisschulung teilzunehmen.

Roswitha Döring
Gemeindepädagogin (FS)
Präventionsbeauftragte und
Ansprechperson in Fällen sexualisierter Gewalt
R.-Breitscheid-Str. 38
16816 Neuruppin
Telefon: 03391–775 3070
Mobil: 0152-090 155 89