Diese Dorfkirche wurde als ein Saalbau aus Feldsteinen in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. Im Zuge erster Sanierungsmaßnahmen kam es zu einem Aufsehen erregenden Fund. In dem Reliquiengrab in einer Nische des alten Altarblocks wurde ein Reliquiar mit Stoffresten und einem Knochenstück sowie das Weihesiegel von Bischof Heinrich I. von Kerkow (1244/54 – 1271/72) entdeckt.
Mit Hilfe dieser Altarbeigaben konnte der Bau der Kirche auf ca. 1250 datiert werden. Es handelt sich demzufolge um die älteste bekannte Feldsteinkirche der historischen Prignitz und einem außergewöhnlichen Beispiel sakraler Baukultur aus dem Mittelalter. Darüber hinaus haben wir es mit dem ältesten Reliquienfund in der nordostdeutschen Kirchenlandschaft zu tun. Bereits 1969 wurde das Reliquiengrab durch den damaligen Gemeindepfarrer geöffnet. Im Verborgenen fügte er den Beigaben ein beschriebenes Pergament mit Münzen aus beiden deutschen Staaten sowie einen zerbrochenen eiförmigen Stein hinzu. Damit brachte er symbolisch seine Hoffnung auf Wiedervereinigung für nachfolgende Generationen zum Ausdruck!
In über 750 Jahren erlebte die Kirche in sechs Bauphasen Prägungen aus mehreren Jahrhunderten Baugeschichte. Der noch unsanierte Innenraum zeigt unter anderem eine wertvolle Ausstattung aus der Renaissancezeit und einen barocken Altar. Die „Initiative Kirche Wernikow“ engagiert sich seit einigen Jahren für die Instandsetzung dieses Kirchendenkmals. So gelangen die Wiedererrichtung der Kirchturmspitze, die Sanierung der Kirchturmmauer und der Dächer. Zurzeit arbeitet die Initiativgruppe an weiteren notwenigen Maßnahmen wie der Innensanierung und einer Ausstellung über die Bedeutung und Geschichte dieser Kirche.